Über mich – Meine Kindheit – Ein kleiner Lebenslauf
Aufgewachsen auf einem Bauernhof im Landkreis Landshut wurde mir die Liebe und Verbundenheit zur Natur bereits in die Wiege gelegt. Von frühen Kindertagen an war ich mit meinen beiden Brüdern und den Nachbarskindern jeden Tag, bei jedem Wetter, draußen unterwegs. Wir haben uns im Wald Lager und Hütten gebaut, Beeren im Wald gesammelt und diese geteilt und verzehrt. Kränze aus Löwenzahn und Gänseblümchen schmückten unsere Köpfe und Hälse. Selbstgepflückte Blumensträuße aus Zittergras, Glockenblumen, Margeriten, Flockenblumen, Veilchen und Schlüsselblumen gab es regelmäßig für meine Mutter und Oma auf dem Tisch. Computer und deren zahlreiche Spiele, Nintendo, Gameboy, Handy und Co. gab es bei uns nicht. Highlight´s waren im Radio „Pop nach acht“ und die „Schlager der Woche. Hier saß man gemeinsam mit Freunden zusammen, hörte es an und hatte den Kassettenrecorder mit dabei um sich seine Lieblingssongs aufzunehmen. Geärgert hat man sich dann wenn der Moderator wieder dazwischen gequatscht hat! Im Fernsehen durften wir Kindersendungen wie Michel aus Lönneberga, Pipi Langstrumpf, Pinocchio und Co., später Bonanza und Die Waltons ansehen. Was für eine unbeschwerte Zeit!
Der Bauerngarten meiner Mutter und Oma gab damals so ziemlich alles her was auf dem Mittagstisch gebraucht wurde. Vieles an Gemüse und Obst wurde eingemacht, so dass auch im Winter immer Vorrat vorhanden war. Die Speisekammer war gefüllt mit Einmachgläsern. Im Bauerngarten meiner Mutter wuchsen zwischen dem Gemüse und den Kräutern vor allem die typischen Begleitpflanzen eines Bauerngartens. Ich erinnere mich an Ringelblumen, Pfingstrosen, Bartnelken, Phlox, Tränendes Herz, Fette Henne, Stockrosen, Akeleien, Astern, Dahlien, Narzissen und Tulpen. Ganz hinten links in der Ecke am Zaun kletterte eine ganz zart duftende rosafarbene Rose, die ich schon als Kind über alles liebte. Erst zu Beginn meiner Leidenschaft für den Garten konnte ich in Erfahrung bringen, dass es sich hier um die allseits bekannte „New Dawn“ handelte. Wie sollte es nun auch anders sein, sie ziert jetzt auch den Halwax-Garten.
Später, ich war bereits mit meinem Mann Jürgen in eine gemeinsame Wohnung in Landshut gezogen, wurde ich von den Nachbarinnen ganz lieb die „Blumenmutti von der Eichfeldstraße“ genannt. Dies kam daher, dass auf unserem Balkon alles vollgestellt mit Kübeln, Töpfen und Kästen war. Es fand sich gerade noch Platz für zwei Stühle und einen Tisch. Tomaten, Salat, Kräuter und Zierpflanzen boten ein kleines grünes Paradies und sogar die Nachbarin im ersten Stock erfreute sich noch an den Blüten von Clematis und Schwarzäugiger Susanne.
Und dann kam 1993 der Bau unseres Eigenheimes auf dem Lande mit ca. 800 Quadratmetern nur für einen Garten!
Über uns und den Halwax Garten!
Eigentlich sollte es ein pflegeleichter Garten werden!
Aber es kam bereits während der Bauarbeiten unseres Eigenheims schließlich ganz anders. Noch vor der Fertigstellung des Rohbaus erkämpfte ich mir das Einebnen der unschönen Erdhügel und sogleich wurde auch hurtig ein kleiner Rasenbereich angesät. Mithilfe von meinem Mann Jürgen begann ich dann rund um das Grundstück Sträucher und kleine Bäume als Einfriedung zu pflanzen. Wir setzten damals all die Sträucher, die uns von anderen Gärten bereits bekannt waren. Dazu gehörten z. B. Haselnuss, Forsythie, Weigelie, Flieder, Pfaffenhütchen, Spierstrauch, Hartriegel, Schneeball, Felsenbirne, Berberitze. Dazwischen wurden die typischen Frühjahrszwiebeln gesteckt. All diese ersten Aktionen wurden von vielen Familienmitgliedern, vor allem den männlichen, nur mit Unverständnis aufgenommen, jedoch trotzdem durch meinen Mann tatkräftig unterstützt. Für den Anfang war ich aber schon mit diesen Aktionen ganz zufrieden!
Zum selben Zeitpunkt erhielt ich von zwei guten Freundinnen, die bereits im Besitz von schönen Gärten waren, Frauenmantel, Geranium, Akeleien, Taglilien, Rittersporn, Glockenblumen, Lungenkraut usw., um nur einige wenige Erstlingsstauden zu nennen. Auch die ersten Rosen zogen alsbald in unseren Garten ein. Somit mussten vor den Sträuchern kleine halbrunde Beete geschaffen werden um Platz für die Stauden und die Königin der Blumen zu schaffen. Das Gartenfieber war nun vollends ausgebrochen! Zum Leidwesen meines Mannes wurden in der Folgezeit jene kleinen Beete immer größer und es musste immer mehr Rasenfläche weichen. So entstanden vor der Gartenumrandung aus Sträuchern und Bäumen zahlreiche vorgelagerte Inselbeete. Das Rasenmähen wurde für meinen Mann allmählicher immer kurviger und somit schwieriger. Vorbei waren die Zeiten, in denen mein Mann den Rasenmäher noch mit fast geschlossenen Augen durch den Garten fahren konnte.
Durch den Besuch von diversen Gartentagen und Staudengärtnereien gesellten sich immer mehr Pflanzen hinzu. In fremden Gärten entdeckte ich so manches Must-have-Pflänzchen und somit fanden dann immer neue Errungenschaften den Weg in unser grünes Refugium, darunter auch so manche Rarität wie Amsonie, Krötenlilie, Dreiblattspiree, Wachsglocke und Indigolupine. Auch mein lieber Mann fand plötzlich immer größeren Gefallen an der Gestaltung unseres Gartens und übernahm die schweren Arbeiten wie das Pflastern der Wege, Ausheben des Teiches, Umgrabearbeiten und vieles mehr.
Von Urlaubsreisen und aus Spezialgärtnereien brachten wir dann meine ganz besonderen Lieblingspflanzen mit nach Hause. Dazu zählen in erster Linie die Clematis, gefolgt von Rosen und Funkien. Ich liebe das Zusammenspiel von Rosen und Clematis sehr, jährlich ergeben sich daraus neue Pflanzkombinationen. Auch Funkien zählen zu meinen absoluten Favoriten. Diese sind im gesamten Garten verteilt und finden sich auch in der Nähe des Wohnhauses, kultiviert in Kübeln und Töpfen.
Gartenbücher und Zeitschriften wurden zu meiner täglichen Lektüre und daraus entstanden immer mehr Ideen, die ich in unserem Garten verwirklichen wollte. Unterstützt durch die stetige Tatkraft meines Mannes nahm unser Garten, der auf einer ehemaligen Ackerfläche entstanden ist, Jahr um Jahr mehr Gestalt an. Es entstand ein Teichbereich, ein Schattengarten, mehrere Sitzplätze, kleine geschwungene Wege, ein schmuckes Gartenhäuschen und viele in Eigenregie gefertigte Rankgerüste, die den vielen Kletterpflanzen, allen voran hier meinen geliebten Clematis, Halt bieten.
Seit 1993 gärtnere ich mit nicht nachlassender Leidenschaft und mit Unterstützung meines Mannes Jürgen. Auch mein Sohn Dominik hat inzwischen Verständnis für die Gartenliebe seiner Mutter, unterstützt mich und schweißt ebenso Rankhilfen für mich.
Durch den stetigen Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten und dem Besuch schöner Gärten wurde schließlich die Idee für meine Gartenreisen geboren.
Ja und wie kam es dann zu den Gartenreisen?
Als ich mich 1999 einer Freundin anschloss und unseren Garten erstmals zum „Tag der offenen Gartentür“ öffnete, war es schlicht und einfach Neugier und die Lust, Menschen mit gleichen Interessen kennenzulernen. Die hohe Besucherzahl überraschte mich damals sehr und ich lernte immer mehr Menschen mit ebenfalls gärtnerischen Ambitionen kennen. Die Resonanz stieg in den Folgenjahren immer weiter an, so dass wir im Jahr 2007 auf die stattliche Besucherzahl von weit mehr als 1000 zurückblicken konnten.
Auch heute macht es mir immer noch sehr viel Spaß, die Freude am Garten mit anderen Enthusiasten und Gleichgesinnten zu teilen.
Nach dem "Tag der offenen Gartentür" im Jahr 2007 und dem großen Erfolg dieser alljährlich seit 1998 stattfindenden Veranstaltung fing ich an, weitere Gärten zu erkunden. Nach reiflicher Überlegung kam ich zusammen mit meinem Mann zu dem Entschluss, ein kleines Gartenreiseunternehmen zu gründen.
Im Herbst / Winter 2007 wurden bereits vorhandene Adressen wieder hervorgeholt und neue Adressen, teils Empfehlungen von Gartenfreunden, gesammelt. Auch meine zahlreichen Kontakte aufgrund der Oberaichbacher Gartentage waren mir hierbei sehr hilfreich. Manchmal jedoch hatte ich einzig die Familiennamen ohne Adressangaben in meinem Gartengästebuch verzeichnet und die Suche nach jenen Gartenbesitzern grenzte teilweise schon an Detektivarbeit. All meine abonnierten Gartenzeitschriften wurden nach besonderen Gartenparadiesen akribisch durchforstet. Erste Kontakte zu den Gartenbesitzern knüpfte ich im Februar 2008.
Ab April 2008 ging es dann forsch auf Entdeckungstour. Auch in den Folgemonaten Mai bis August 2008 hatte ich kaum Zeit für unsere kleine Familie, war ich doch ständig auf Achse und forschte in ganz Bayern nach besonderen Gartenparadiesen. Zig Kilometer gefahren, habe ich damals weit mehr als 100 Gärten besichtigt und nette Gespräche mit aufgeschlossenen Gartenbesitzern geführt.
Bekannte wie auch noch unbekannte schöne Gärten taten sich auf und öffneten ihre Pforten für das Vorhaben, Gartenreisen Halwax.
Ein ganz besonderer Dank gebührt meinem Mann, meinem Sohn und meiner Familie, die das ganze Vorhaben immer mit großem Verständnis und reger Unterstützung begleitet haben. Ein großes Dankeschön auch meinen engen Freunden und guten Gartenfreunden, die mich stets bestärkt haben und mir von Anfang an bis jetzt beim Aufspüren neuer besonderer Gartenparadiese behilflich waren. Den größten Dank gebührt hier jedoch allen Gartenbesitzern, ohne deren Bereitschaft und Vertrauen ihre Gärten für unsere Reisen zu öffnen, keinen Bestand hätten.
Die anfänglichen Bedenken, die mit einer Firmengründung einhergingen, wurden durch die Begegnung mit wohlwollenden Menschen zerstreut. All diese netten „Gartler“ haben mir Mut gemacht und somit ging ich 2009 an den Start. Mit vier Gartentouren im Jahr 2009 habe ich begonnen und seither wurde das Programm beständig erweitert.
Seit 2016 führen mein Mann und ich das kleine Gartenreisenunternehmen nun gemeinsam. Auf den meisten Reisen ist mein Mann stetiger Begleiter bei den Touren und sammelt hier nun selbst Ideen und Pflanzen, die in unserem eigenen Reich dann umgesetzt und gepflanzt werden. Manchmal fast schon zu meinem Leidwesen, da früher die Gestaltung mein alleiniges Metier war!
Sie haben Fragen?
Sie erreichen uns am besten am
Mo, Di, Mi u. Fr. zwischen 8 - 18 Uhr.
Anschrift:
Gartenreisen Halwax
Oberskirchnerstr. 5
84100 Oberaichbach